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Warum eigentlich Bewegung?

Aktualisiert: 7. Okt. 2022

Warum wir uns mehr bewegen sollten...





Warum ist Bewegung wichtig? Warum bewegst du dich?


Diese Frage begegnet mir immer wieder im Bezug aufs Training und "diese ganze Bewegungssachen die ich mache". Warum machst du eigentlich diese ganzen Sachen? Bzw. warum sollte ich diese ganzen Sachen machen Simon? Hier mal eine state-of-art Antwort. Eine Antwort in fünf Punkten.


A) Bewegung als Grundbedürfnis.

Der erste Punkt ist inspiriert von meinem Freund Felix. Er hat den Punkt gemacht, das es doch verrückt ist überhaupt ein Warum zu brauchen um sich zu bewegen. Unsere Existenz, unser Leben auf dieser Erde bringt einige Grundanforderungen, Grundbedürfnisse mit sich.


Essen, Trinken, Schlafen, soziale Interaktion,... und auch Bewegung. Wir wissen dass wir diese Dinge brauchen um ganzheitlich und gesund zu leben. Darüber müssen wir nicht diskutieren. Bewegung scheint in den letzten Jahrzehnten in unserem Kulturkreis aber eine Sonderposition eingenommen zu haben. Bewegung ist keine Grundanfordrung mehr, sondern viel mehr ein extra. Es gibt unser Leben und es gibt Bewegung (meist spezifische Sportarten an speziellen Plätzen). Für einen bestimmten kleinen Teil des Tages wird Bewegung gemacht, meist auch an einem speziellen Ort und dann wird wieder mit dem Leben (meistens sitzend) weiter gemacht. Bewegung und Leben sind entkoppelt und das kann uns krank machen.


Früher war zum Beispiel Essensbesorgung eindeutig mit Bewegung verbunden. Es musste zum Bäcker, zum Fleischer, zum Gemüsemarkt gegangen werden, die Einkäufe nachhause getragen werden... vielleicht wurde sogar selbst auf dem Feld oder im Garten Gemüse angebaut und geerntet... Heute? Mit dem Auto zum Supermarkt und alles im Kofferraum nachhause in den Kühlschrank. Plötzlich erscheint Bewegung nicht mehr als Grundanforderung an unser Leben sondern als ein "Extra".


Ich bin stark für eine Integration und eine Verbindung von Bewegung und Leben.


Leben ist Bewegung und Bewegung ist Leben. Bewegung macht uns lebendig.


Bewegung ist ein Grundbedürfniss, denn wir haben Feedbackmechanismen, die uns sagen, wenn ein Grundbedürfniss nicht erfüllt wird. Essen-Hunger, Trinken-Durst, Schlaf-müde, soziale Interaktion-einsam, Bewegung? unterbewegt.- Dieses Gefühl, dass man bei Kindern und Tieren so schön sieht. Sie werden hippelig, merken dass sie sich bewegen müssen JETZT,sie fangen an zu laufen, sich zu schütteln.. Wir werden unuhig wenn wir uns nicht bewegen. Genauso ist es bei uns "Großen Menschen". Auch wir können spüren wenn wir unterbewegt sind - vielleicht wirds Zeit wieder zu lernen darauf zu hören.. Dieser Impuls jetzt mal komisch deine Arme zu verrenken wenn du am lernen bist? Geh ihm mal nach...


Ich mag Bewegung verbunden mit dem Leben sehen. Zu gehen anstatt das Auto zu nehmen... Die Pfade durch den Wald zu gehen anstatt den Forstweg... Balancieren anstatt Gehsteig... Mal irgendwo hochklettern... Springen... Das Leben ist voller Möglichkeiten...


B) Belastung:


Wir sind sich bewegende Lebewesen. Unsere Natur ist es sich zu bewegen. So wie viele von uns heutzutage leben hat eher was mit einem Leben im Zoo zu tun und Zootiere bemitleiden wir meist und sagen "die sind nicht glücklich, zufrieden, gesund, das ist nicht artgerecht wie die leben". und wie ist das bei uns selbst? Wir Menschen im Zoo?

Die Moderne hat uns tausende gute Dinge und Erfindungen gebracht, das ist unleugbar, ein Preis den wir dafür bezahlen müssen ist aber oft ein unbewegter Lebenswandel-das ist schlecht, denn alles in unserem Körper und im Leben funktioniert besser wenn wir uns bewegen.


Alles in unserem Körper und in unserem Leben funktioniert besser, wenn wir uns bewegen!


Unsere Muskeln, Gelenke, Sehnen und Knochen werden belastet, passen sich an, werden stärker und gesünder. Unser Blut wird durch den Körper gepumpt, die Lungen weiten und schließen sich und alle inneren Organe werden dabei von innen massiert. Unser Hormonhaushalt ist stabiler, unsere Verdauung funktioniert besser, wir lernen besser, denken klarer und unsere Stimmung ist besser. Unser Gehirn wird komplexer und verknüpfter je komplexer wir uns bewegen.


Einfach alles funktioniert besser. Die nötige Belastung für dieses Gedeihen finden wir meist nicht in unserem Alltag. Deswegen müssen wir uns diese Belastung in Form von Training und einem bewegten Lebenswandel suchen, damit alle Prozesse in unserem Körper und somit wir und auch unser leben besser funktionieren.


Die Punkte sind inspiriert und gelernt von @josephbartz @movingfelix @katybowman @frankforencich


C) Körperliches Selbstbewusstsein:


Sich selbst-bewusst und kompetent durch die Welt bewegen zu können ist ein anderes Lebensgefühl und gibt uns Freiheit und Sinn. Körperliches Selbstbewusstsein ist ein wichtiges Attribut. Wir sind dafür da kompetent und uns selbst-bewusst zu sein/werden, in der Welt zu schwimmen, anstatt uns Dokus über sie anzugucken.


1) Freiheit.

Als Mensch geh ich anders durch die Welt, wenn ich was das ich tun kann was ich will und was von mir gefordert ist. Wenn ich weiß, ich kann über den Zaun springen, dem Bus hinterlaufen, vor einem Bären weglaufen und auf einen Baum klettern und anschließend dem Bären auf den Kopf kloppen (na gut...), durch den Fluss schwimmen, über den Baumstamm balancieren. Wir können uns durch die Welt bewegen. Nicht nur auf geteerten Gehwegen sondern auch abseits der Wege. Und wir können das sicher machen. Wir haben weniger Angst, sind entspannter, denn wir können mit Herausforderungen und Anforderungen umgehen.

Das macht uns auch offener für Kreativität, Schaffen und Interaktion mit Anderen. Unser Handlungsspielraum wird größer. Das gibt uns Handlungsmacht und Selbstbewusstsein.


2) Sinn.

Durch Bewegung werd ich mehr aktiver Teil der Welt. Akteur anstatt Tourist. Ich kann die Welt mehr beleben, mehr mit ihr interagieren. Mehr mit der Welt sein als nur in der Welt. Die Welt wird sinnhafter dadurch. Es geht um dieses "Eintauchen und Teil sein" von diesem Wunder von Welt in der wir leben. Dieses Gefühl dass wir haben wenn wir an einem Sommertag in einem kalten See springen und nach Luft schnappend auftauchen.

Am Beispiel von einem Baum. Wenn ich "nichts" kann und ich geh am Baum vorbei seh ich einfach nur einen Baum.

Wenn ich aber in Bäumen klettern kann, dann seh ich nicht nur einen Baum, sondern Griffe, Tritte, Möglichkeiten. Ich weiß wie die Rinde sich anfühlt, welche Äste halten und welche nicht, ich seh Wege. Ich weiß wie der Baum sich in den Jahreszeiten verändert. Er wird gehaltvoller. Der Baum bekommt mehr Sinngehalt.


Also raus aus Netflix und rein in die Welt.

D) Gesundheit und Langlebigkeit der Bewegungspraxis


1) Körperhygiene.

Zähneputzen für den Körper. Wir putzen unsere Zähne jeden Tag (hoffe ich zumindest) um Löcher und Karies zu vermeiden, aber wir kümmern uns meist nicht so um unseren Körper und wundern uns dann, wenn wir mit Problemen, Einschränkungen und Schmerzen konfrontiert sind. Das ist so wie wenn wir uns nie die Zähne putzen und dann uns über Karies wundern.

2) Bewegung ist Nahrung für unseren Körper und Geist.

Je vielfältiger und voller guter Nährstoffe die Ernährung desto besser. Nur Salat ist nicht gesund. Ausschließlich Nudeln ebenso nicht und nur von Eiern sich zu ernähren geht auch nicht. Wie sieht deine Bewegungsernährung aus? Von was gibt es vielleicht zu viel bei dir und von was zu wenig? Und wo kommst du auf Bewegungs-Fast-Food zurück (z.B. 10 Stunden am Tag sitzen und dann ein 20 min HIIT-Training)?

3) Langlebigkeit der Praxis.

Hey, "coole Sachen" zu machen/zu erreichen ist an sich nicht schwer. Die Herausforderung ist viel mehr die Sachen lange zu machen ohne sich zu verletzen/sich aufzubrauchen. Ohne Raubbau an sich zu betreiben. Dafür braucht es eine nachhaltige Bewegungspraxis. Damit man mit 75 noch das machen kann, auf das man Lust hat.


"Be an opportunist: Keep your eyes open for gaps in time and place where you can move your body. Seize the moment. Make stuff up: You don’t need to know specific routines, traditional postures or biomechanically-correct exercises. Start."
- Frank Forencich


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