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Gesundheit ist ein Verb - Leben im Zeitalter der Selbstverantwortung

"Es ist kein Zeichen von Gesundheit, sich einer zutiefst kranken Gesellschaft anzupassen"

- Krishnamurti


Gesundheit ist nicht etwas, das wir uns einmal erarbeiten oder kaufen können und dann bis in alle Ewigkeit besitzen. Sorry.


Gesundheit ist ein Verb. Gesundheit ist etwas aktives. Es ist die Summe unserer täglichen Entscheidungen, die sich auf die Wartung und Verbesserung des eigenen Wohlbefindens und des körperlichen Zustands beziehen.


Diese Entscheidungen betreffen Bewegung, Ernährung, Schlaf, Stressmanagement, Erholung und regelmäßige Vorsorge. Vorsorge durch uns selbst (z.B. Zähneputzen (für die Zähne, für den Körper, für den Geist, für die Seele)) und durch Experten (Trainer, Ärtze, Therapeuten ...).


Gesundheit ist also ein ständiger Prozess, der ständig angegangen werden muss, um langfristig gesund zu bleiben.


Früher war es tatsächlich "leichter" (in manchen Hinsichten, danke Antibiotika etc.) gesund zu bleiben. Unser Körper braucht bestimmte Reize und Belastungen um zu funktionieren und zu gedeihen. Diese Reize waren früher ganz normal in unserem Alltag. Sie entstanden bei den Aktivitäten, die nötig für unser Überleben waren. Es gab ganz natürlich viel Bewegung in unserem Leben. Kilometerweit zur nächsten Quelle laufen und Wasser zum Lagerplatz tragen. Einen Hang hoch klettern, weil es dort oben Honig gibt. Gepäck/Beute über weite Distanzen schleppen. Etliche Male sich auf den Boden setzen und wieder aufstehen. Am Abend am Feuer tanzen um einen Partner zu finden. All das war ganz "normal".


Heutzutage ist all das nicht mehr nötig. Wir leben im Zeitalter der Bequemlichkeit. Das ist gemütlich ja. Es gibt aber einen Haken. Für jede Bequemlichkeit, die wir in unser Leben holen, verlieren wir bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten. Wir "müssen" nur noch ganz wenig. Bewegung ist für große Teile der Bevölkerung nicht mehr notwendig für das Überleben. Und so verlernen wir Bewegung. Wir können das Auto oder die Öffentlichen nehmen um Distanzen zurück zu legen. Anstatt irgendwo hochzuklettern gibt es Rolltreppen und Fahrstühle. Essen müssen wir auch nicht mehr schleppen, das können wir uns gemütlich per App liefern lassen. Wir müssen auch kein Holz mehr sammeln und hacken, wir können einfach den Herd anschalten. Auch einen Partner können wir einfach per "Swipe" auf unserem Handy finden.


Deswegen ist Gesundheit mittlerweile so ein großes Thema. Wir werden immer kränker, langsam, Stück für Stück durch unsere natürliche Veranlagung so wenig wie möglich zu machen.


Wir sind nicht kaputt, wenn wir Schmerzen haben oder krank sind. Viel mehr ist das ein Zeichen von unserer "kaputten" Umgebung. Wir sind dem aber nicht hilflos ausgeliefert.


Wir leben im Zeitalter der Selbstverantwortung. Wir können uns dazu entscheiden gesund zu leben. Verantwortung für unsere Gesundheit zu übernehmen. Uns um uns zu kümmern. Das mag zwar öfter weniger bequem, dafür deutlich gesünder und belohnender im Nachhinein sein.


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